Im Wonnemonat Mai
ist „Geenie“ als Wonneproppen im Alter von 8 Wochen bei uns
eingezogen. Und mit ihr der Sonnenschein. Sie hat uns alle mit ihrer
fröhlichen Art sofort um den Finger gewickelt. Neugierig und
weltoffen hat sie ihre neue Heimat erkundet. Sowohl im Haus als auch
im Garten hat sie sich sofort gut zurecht gefunden.
Hier ist sie mit
unserem 5 jährigen Labrador-Mix-Rüden „Blue“ zusammengeführt worden.
Bei ihr war es Liebe auf den ersten Blick. Dies hat sie
ununterbrochen gezeigt in dem sie wie ein Schatten ständig seine
Nähe gesucht hat. Sie wollte ihn auf ihre kindliche Art zum spielen
animieren, wie sie es unter den Wurfgeschwistern gelernt hat. Leider
ist sie damit bei Blue nicht gut angekommen. Er fand die kleine
Schwarze nur noch nervig. Geenie zeigte sich davon jedoch von Anfang
an unbeeindruckt und hat nie die Hoffnung aufgegeben. Durch ihr
konsequentes anbiedern hat sie es tatsächlich irgendwann geschafft,
dass Blue seine anfängliche Skepsis überwunden hat. Mit zunehmender
Größe und Reife hat er festgestellt, dass es doch toll sein kann in
einem Rudel zu leben, zu kuscheln und zu toben.
In der Tat liegt
von Beginn an eine große Verantwortung auf Geenie´s Schultern. Denn
den Entschluss einen Zweithund anzuschaffen haben wir getroffen,
nachdem wir aus der Bremer Augenklinik die Diagnose „Progessive
Retina Atrophie – kurz PRA“ bekommen haben. Dies ist ein Gendefekt
der leider nicht behandelbar ist und bedeutet, dass die hintere
Netzhaut abstirbt und Blue kontinuierlich weniger sieht, bis er
irgendwann vollständig erblindet. Wir haben uns die Entscheidung
nicht leicht gemacht. Nur wurde uns von diversen Ärzten und Trainern
geraten ihm einen ebenbürtigen Partner an die Seite zu stellen,
solange er noch sieht und ausreichend Zeit hat vertrauen zu fassen.
Aufgrund der
Krankheitserfahrungen die wir mit unserem Mischlingsrüden gesammelt
haben, stand für uns sofort fest, diesmal wird es ein reinrassiger
Labrador aus Arbeitslinie werden. Corinna kannte ich bereits aus dem
Agility in der Hundeschule und im Verein. Im Training und auf
Turnieren habe ich immer wieder die Arbeitsfreude von Jay Jay
bewundert. Sie ist so schnell und wendig ohne dabei den Kontakt und
die Weisungen von Corinna zu verlieren. Nun stand fest unsere Kleine
wird aus dieser Linie stammen.
Unser großes Ziel
ist es aus den Beiden eine vertraute Einheit wachsen zu lassen aus
der beide Parteien profitieren. Blue kann sich später an ihr
orientieren und wird wesentlich mehr Freiheiten genießen können, die
wir Menschen ihm allein niemals bieten könnten. Geenie kann sich an
ihm orientieren, er hat ihr als souveräner Rüde in den ersten
Lebensmonaten die notwendige Sicherheit gegeben jeder neuen
Situation furchtlos entgegen zu treten.
Dennoch haben auch
wir uns alle Mühe gegeben ihr in dieser wichtigen Phase der
Sozialisierung die Möglichkeit zu geben auch allein immer neue
Herausforderungen zu zeigen. Dazu haben wir mit ihr regelmäßig
kleine Ausflüge gemacht. Zuerst ins Dorf, dann in den Nachbarort zum
Wochenmarkt, später in die Stadt in die Fußgängerzone. Wir haben
bewusst kleinere Straßenfeste und sogar einen campierenden Zirkus
besucht. So durfte sie viele Eindrücke und Gerüche für sich selbst
entdecken. Da wir hier im hohen Norden leben durfte natürlich auch
der Besuch des Hundestrandes in Cuxhaven nicht fehlen. Eines unserer
persönlichen Highlights war der Urlaub auf Rügen. Hier haben wir ein
schönes Hotel direkt am Deich gefunden in dem wir vier ein paar
tolle Tage mit langen Spaziergängen verbringen durften. So wächst
aus dem Welpen vom Dorf langsam ein Labrador von Welt heran!
Ein Hund wie Geenie
möchte aber auch täglich gefördert und gefordert werden. Von Anfang
an ist sie Feuer und Flamme, wenn wir zusammen zum Training fahren.
In kleinen Schritten haben wir ihr das kleine Einmaleins der
Grundausbildung beigebracht. Sobald sie merkt, dass wir Arbeiten ist
sie sofort hellwach und konzentriert bei mir. Sie ist stets bemüht
alles richtig zu machen. Manchmal steht ihr dabei ihre Eifrigkeit
ein bisschen im Weg, denn dann ist sie so hoch in der Erwartung,
dass sie kaum den nächsten Schritt abwarten kann und fällt dabei ins
auffordernde Kläffen. Auch daran arbeiten wir weiter.
Wenn sie alt genug
ist möchte ich mit ihr mein Hobby Agility teilen. Ich hoffe, dass
sie diesen Sport ebenso begeistert mit mir ausübt und sie ihre
Freude am Laufen behält. Bis dahin trainieren wir im Verein Ralley
Obedience, hier geht es mir in erster Linie darum, dass die Basics
weiter gefestigt werden und sie lernt sich auf mich zu
konzentrieren, auch wenn mehrere Hunde verschiedener Rassen mit ihr
auf einem Platz zusammenkommen.
Unser größtes
Augenmerk legen wir aber aktuell auf die Ausbildung in der
Dummyarbeit. Es ist faszinierend zu beobachten, wozu ein Labrador in
der Lage ist, wenn er das tun darf wozu er gezüchtet ist. Dinge zu
apportieren. Schon jetzt geht mein Herz auf ihr bei der kleinen
Suche zuzusehen. Die Freude und der Finderwille sind schon jetzt
deutlich erkennbar. Es macht mich unglaublich stolz, wenn sie es
schafft abzuwarten während ich ihr ein Dummy auslege, wenn sie auf
Kommando gezielt lossp
urtet und dann bestenfalls auch damit zu mir
zurückkommt. Das klappt leider noch nicht perfekt, aber wir sind ja
auch noch in den Kinderschuhen der Ausbildung. Wenn sich Geenie
dabei weiter so prächtig entwickelt, bin ich mir sicher mit ihr
später den ein oder anderen Workingtest zu besuchen. Aber bis dahin
werden sicher noch viele Stunden in den Wald ziehen.
Wir sind sehr
glücklich diesen kleinen, schwarzen Wirbelwind in unserer Mitte
aufgenommen zu haben. Sie ist der Sonnenschein in unserem Haus und
in unserem Herz. Sie ist eine echte Bereicherung für unser kleines
Rudel.
An dieser Stelle
möchten wir Corinna von Herzen danken uns die kleine Maus anvertraut
zu haben. Du stehst uns von Anfang an mit Rat und Tat zur Verfügung.
Es ist ein unglaublich beruhigendes Gefühl jemanden mit so viel
Erfahrung an seiner Seite zu haben, den man fast Tag und Nacht um
Hilfe fragen kann, wenn mal etwas nicht so läuft wie geplant.
Iris, Manu und Blue
für Geenie im Januar 2018